
2024
Wirtschaftspolitik 2024
im Rückblick
1. Januar
In Deutschland wird der CO₂-Preis für Kraftstoff, Gas und Heizöl von 30 auf 45 Euro je Tonne angehoben. Die Erhöhung fällt stärker aus als ursprünglich geplant. Grund ist die durch das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts vom November 2023 entstandene Finanzierungslücke im Bundesetat.
12. Januar
Als Reaktion auf militärische Angriffe auf internationale Handelsschiffe im Roten Meer bombardieren Streitkräfte der USA und Großbritanniens Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen.
19. Februar
Gemäß Schätzungen der Deutschen Bundesbank sind die Überbewertungen bei den hiesigen Wohnimmobilienpreisen noch nicht vollständig abgebaut, trotz der jüngsten Rückgänge, die in den sieben größten Städten besonders stark ausfielen.
15. März
Vertreter der Staaten der Europäischen Union (EU) stimmen mehrheitlich für eine Lieferkettenrichtlinie. Unternehmen ab einer bestimmten Größe müssen künftig EU-weit die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards in ihrer Lieferkette dokumentieren. Die Regelungen gehen in manchen Aspekten über das seit 2023 geltende deutsche Lieferkettengesetz hinaus und machen dessen Anpassung erforderlich.

22. April
Auf der Hannover Messe 2024 stellen mehr als 4.000 Aussteller Innovationen aus verschiedenen Bereichen vor, darunter CO₂-neutrale Produktion, Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen sowie Wasserstoff und Brennstoffzellen.
26. April
Im Deutschen Bundestag und später auch im Bundesrat wird eine Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes verabschiedet. Verfehlungen der gesetzlichen Vorgaben zum CO₂-Ausstoß in einzelnen Sektoren, wie im Verkehrs- und Gebäudebereich, können künftig durch Einsparungen in anderen Bereichen kompensiert werden.
21. Mai
Der EU-Rat billigt final die von der EU-Kommission vorgeschlagenen europaweit einheitlichen Regeln für den KI-Einsatz (AI Act). Die ab dem Frühjahr 2026 wirksam werdenden Regeln zielen auf einen möglichst transparenten, nachvollziehbaren, nichtdiskriminierenden und umweltfreundlichen Einsatz von KI-Systemen ab.
6. Juni
Die Europäische Zentralbank (EZB) beschließt, die Leitzinsen im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte zu senken, und leitet damit eine Zinswende ein. Der wichtige Einlagezinssatz wird von seinem bisherigen Höchststand von 4,0 Prozent auf 3,75 Prozent vermindert.


14. Juni
Mit dem Spiel der schottischen gegen die deutsche Mannschaft beginnt hierzulande die Fußball-Europameisterschaft der Männer. Das sportliche Großereignis führt zu steigenden Reiseverkehrseinnahmen und gibt damit der schwachen Konjunktur leichte Impulse.
1. Juli
In Anbetracht des robusten Arbeitsmarkts und der hohen Lohnabschlüsse steigen die gesetzlichen Altersbezüge der rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland um 4,57 Prozent.
5. Juli
Die EU-Kommission hebt vorläufig die Einfuhrzölle auf bestimmte Elektroautos aus
chinesischer Produktion deutlich an, als Ausgleichsmaßnahme für die hohen staatlichen Subventionen Chinas in diesem Bereich. Die Anhebung der Zölle auf bis zu 35,3 Prozent tritt nach der Billigung durch die EU-Mitgliedsstaaten am 30. Oktober in Kraft.
17. Juli
Nach langen Verhandlungen bringt das Bundeskabinett die Eckpunkte der Haushaltsplanung bis 2028 auf den Weg. Die Pläne beinhalten auch ein Maßnahmenpaket zur Erhöhung des Wirtschaftswachstums, unter anderem mit einer verbesserten Forschungsförderung und der Schaffung von Sonderabschreibungen für Immobilien. Aufgrund des Auseinanderbrechens der Bundesregierung im November wird der Haushalt nicht vom Bundestag verabschiedet und nur wenige wachstumsfördernde Vorhaben können bis zum Jahresende umgesetzt werden.

22. August
Der Deutsche Bauernverband veröffentlicht eine ernüchternde Bilanz für die Getreideernte 2024. Angesichts der in einigen Regionen wiederkehrenden und zum Teil sehr starken Niederschläge sank die Erntemenge bundesweit von rund 42 Millionen Tonnen im Vorjahr auf etwa 39 Millionen Tonnen.
18. September
Nach der Europäischen Zentralbank und anderen wichtigen Zentralbanken leitet auch die US-Notenbank Fed eine Zinswende ein. Der Fed-Offenmarktausschuss senkt den US-Leitzins um überraschend deutliche 0,50 Prozentpunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent.

1. Oktober
Ein neuerlicher Luftangriff des Irans auf Israel und der Beginn einer Bodenoffensive des israelischen Militärs im Südlibanon nähren die Sorgen um eine weitere Eskalation des Nahostkonflikts und mögliche Energiepreisschocks.
5. November
Donald Trump gewinnt zum zweiten Mal die Präsidentschaftswahl in den USA. Trump, der sich unerwartet deutlich gegenüber seiner Konkurrentin Kamala Harris durchsetzt, hat sich im Vorfeld der Wahl für die Erhöhung von Zöllen, weitere Steuersenkungen für Unternehmen, die Rückführung von illegalen Einwanderern und ein Ende der „grünen Politik“ seines Vorgängers Joe Biden ausgesprochen.
6. November
Bundeskanzler Olaf Scholz entlässt Finanzminister Christian Lindner und beendet damit die Regierungskoalition der Parteien SPD, Bündnis90/Grüne und FDP.
12. Dezember
Die EZB nimmt zum vierten Mal im zu Ende gehenden Jahr 2024 eine Senkung ihrer Leitzinsen vor. Der Einlagesatz wird um 25 Basispunkte auf 3,0 Prozent vermindert.
16. Dezember
Wie allgemein erwartet, verweigern die Bundestags-Abgeordneten dem Bundeskanzler mehrheitlich das Vertrauen und machen damit den Weg für eine vorzeitige Neuwahl des Parlaments frei. Die Wahl findet nach Übereinkunft der Bundestags-Fraktionen am 23. Februar 2025 statt.