
im Rückblick
1. Januar – Zum Jahreswechsel steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland von bisher 9,60 Euro auf 9,82 Euro je Arbeitsstunde.
16. Februar – Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Bundesländer vereinbaren einen deutschlandweit gültigen Stufenplan, der eine weitreichende Rückführung der pandemiebedingten Einschränkungen bis zum 20. März vorsieht.


16. März – Vor dem Hintergrund der sprunghaft gestiegenen Energiepreise beschließt das Bundeskabinett, den Arbeitnehmerpauschbetrag bei den Werbungskosten, den Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer und die Pendlerpauschale für Fernpendler zu erhöhen.
5. Januar – Das Bundeskartellamt stuft den Internetkonzern Google als Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung ein und ermöglicht damit die Verhängung von Verboten und Auflagen zur Verhinderung von wettbewerbswidrigen Praktiken.
24. Februar – Die russische Armee beginnt einen breit angelegten Angriff auf die Ukraine. An den Aktienmärkten kommt es zu kräftigen Kursverlusten. Der Ölpreis der Nordseesorte Brent steigt hingegen auf den höchsten Stand seit 2014.
25. Februar – Auf einem Sondergipfel beschließen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) in großer Geschlossenheit Strafmaßnahmen gegen Russland, unter anderem Exportkontrollen für Hochtechnologieprodukte und für Software, Sanktionen für den russischen Finanzsektor sowie Einschränkungen bei der Visapolitik.
27. April –Der russische Energiekonzern Gasprom stellt seine Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien ein, was die Sorgen um die hiesige Gasversorgung befeuert.
1. Juni – Als weitere Bestandteile des Ende März von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungspakets tritt eine für drei Monate befristete Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß in Kraft (Tankrabatt) sowie eine für den gleichen Zeitraum befristete Einführung eines monatlichen Neun-Euro-Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr.
23. März – Spitzenvertreter*innen der in der Bundesregierung vertretenen Parteien einigen sich auf ein zweites Maßnahmenpaket zur Entlastung von den hohen Energiepreisen. Das Paket umfasst unter anderem eine Energiepreispauschale von 300 Euro, die Steuerzahlenden einmalig als Zuschuss zum Gehalt ausgezahlt wird.
18. Mai – Die EU-Kommission stellt ihr „RePower-EU“-Programm vor, mit dessen Hilfe der Ausstieg aus russischen Energielieferungen beschleunigt werden soll. Das Programm sieht Ausgaben im Gesamtumfang von 300 Milliarden Euro zum Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Gas- und Öl-Infrastruktur vor.
9. Juni – Angesichts des anhaltenden Preishöhenflugs im Euroraum beschließt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), die Nettokäufe des seit 2015 laufenden Anleihekaufprogramms APP zum Monatsende einzustellen.
1. Juli – Vor dem Hintergrund der günstigen Entwicklung der Renteneinnahmen legen die gesetzlichen Altersbezüge in Deutschland kräftig zu, um 5,35 Prozent im westdeutschen und um 6,12 Prozent im ostdeutschen Landesteil.
31. August – Unter Verweis auf angeblich notwendige Prüfarbeiten stellt Russland ein weiteres Mal seine Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland vollständig ein, diesmal unbefristet.
29. September – Die Bundesregierung kündigt einen sogenannten Abwehrschirm in Höhe von 200 Milliarden Euro an, der Privathaushalte und Unternehmen von den negativen Folgen des Ukraine- Krieges entlasten soll. Neben der bereits beschlossenen Strompreisbremse werde die Regierung auch ein Gaspreisbremse einführen.
1. Oktober – Zum dritten Mal in diesem Jahr wird hierzulande der gesetzliche Mindestlohn angehoben. Unter Missachtung der Empfehlungen der Mindestlohnkommission erhöht die Bundesregierung die Lohnuntergrenze deutlich auf 12 Euro je Arbeitsstunde.
1. Dezember – Als weitere Maßnahme des Anfang September vom Koalitionsausschuss beschlossenen Entlastungspakets erhalten die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland bis Mitte Dezember eine einmalige Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro.
21. Juli – Die EZB hebt erstmals seit 2011 ihre Leitzinsen an. Der Hauptrefinanzierungssatz steigt zunächst um überraschend deutliche 50 Basispunkte auf 0,50 Prozent.
3. September – Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung einigt sich auf ein drittes Entlastungspaket zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges. Unter anderem werden die Sonderregelungen für das Kurzarbeitergeld verlängert, die nächste Stufe der CO2-Preiserhöhung um ein Jahr verschoben und der Strompreis der Privathaushalte für einen Basisverbrauch auf einen vergünstigten Preis vermindert.


25. November – Vor dem Hintergrund der angespannten Energieversorgungslage billigt nach dem Bundestag auch der Bundesrat die von der Bundesregierung initiierte Laufzeitverlängerung der letzten drei verbleibenden Atomkraftwerke Deutschlands Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland bis Mitte April 2023.
15. Dezember – Der EZB-Rat nimmt zum vierten Mal in Folge eine Leitzinsanhebung vor. Der Hauptrefinanzierungssatz steigt auf 2,50 Prozent. Zudem kündigt der Rat an, die im Rahmen des APP-Programms
gekauften Anleihenbestände ab März 2023 zunächst um monatlich 15 Milliarden Euro zu reduzieren.